Was passiert mit den Worten, die nur gedacht und nie ausgesprochen werden?
Was passiert mit Gefühlen, die nur gedacht aber nicht wirklich gefühlt werden?
Was passiert mit Emotionen, die nie an die Oberfläche dürfen?
Gefühle und Emotionen. Ein Geschwisterpaar mit wenig gemeinsamen Besuchzeiten. Diese Worten beschäftigen mein Hirnkasterl an manchen Tagen mehr, als dass ich sie fühle. Also die Gefühle. Geht ja bei den Emotionen etwas schwer. Die machen ja doch was sie wollen und vor allem schneller als ich denken kann.
Ich fragte Chatty, ob Gefühle und Emotionen ein Geschwisterpaar sind? Es meinte:
»Das ist eine wunderbare und poetische Art, es auszudrücken! Gefühle und Emotionen können tatsächlich wie Geschwister beschrieben werden, die eng miteinander verbunden sind, aber oft in unterschiedlichen Welten leben:
Emotionen sind die spontanen, körperlichen Reaktionen, die blitzschnell in Aktion treten – wie das Kribbeln im Bauch bei Aufregung oder das Herzklopfen bei Angst. Sie sind unbewusst und direkt, fast so, als würden sie im Hintergrund das Bühnenbild des Lebens gestalten.
Emotionen sind der Impuls, der den ersten Stein ins Rollen bringt – unmittelbar und kraftvoll.
Gefühle sind die bewussten Erlebnisse dieser Emotionen – sie entstehen, wenn du innehalten und wahrnehmen kannst, was gerade passiert. Während die Emotion bereits vorbei sein kann, verweilt das Gefühl.
Gefühle sind wie die Gedanken, die dem Herzen zuhören.
Wenn wir es mit der Geschwistermetapher erklären:
Emotionen sind wie ein kleiner, wilder Bruder, der sofort handelt, bevor er nachdenkt. {Anmerkung: Interessant, dass in Chatty-Land, der Bruder wild sein darf!}
Gefühle sind die ruhige Schwester, die ihm zusieht, nachdenkt und später darüber erzählt, was geschehen ist.{schlaues Mädchen, aber bitte nicht zu schlau, sonst wirst noch als Hexe abgestempelt und natürlich erzählt sie..}
Und manchmal ist es tatsächlich so, dass diese Geschwister sich nie wirklich begegnen – denn Emotionen sind oft schon wieder verschwunden, bevor das bewusste Gefühl Zeit hatte, sie einzufangen und zu benennen. Aber beide sind Teil derselben Familie, sie gehören untrennbar zusammen und beeinflussen einander ständig – auch wenn sie sich scheinbar verpassen.
In Momenten der Achtsamkeit oder tiefer Reflexion, wenn wir eine Emotion bewusst wahrnehmen und das Gefühl dahinter verstehen, haben die Geschwister für einen kurzen Augenblick die Chance, sich zu sehen und zu umarmen.«
Seufz…
und dann stellt sich mir die Frage:
Was passiert, wenn man Gefühle nicht benennen kann?
(fühlen wäre ja schon mal ein Anfang)
Innere Verwirrung
Ohne klare Begriffe für das, was man empfindet, bleibt das innere Erleben diffus und schwer greifbar. Menschen fühlen sich „unwohl“ oder „unter Druck“, wissen aber nicht genau, warum.Körperliche Reaktionen ohne bewusste Verbindung
Emotionen wie Angst oder Wut äußern sich durch körperliche Signale (Herzrasen, Schwitzen), aber ohne die Fähigkeit, sie zu benennen, können diese Signale überwältigend wirken.Kommunikationsprobleme
Wenn jemand nicht sagen kann, was er fühlt, fällt es schwer, Bedürfnisse auszudrücken, Konflikte zu lösen oder enge Beziehungen zu pflegen.Psychosomatische Beschwerden
Unerkannte und unausgedrückte Emotionen können sich körperlich manifestieren, z. B. als Magenbeschwerden, Kopfschmerzen oder Verspannungen.
Warum ist es wichtig, Gefühle zu benennen?
Das Benennen von Gefühlen hilft, das Erlebte zu strukturieren und besser zu verarbeiten. Es aktiviert den präfrontalen Kortex, den „denkenden“ Teil des Gehirns, der die reaktiven Impulse aus dem limbischen System regulieren kann. Diese Regulation fördert emotionale Stabilität und Handlungsfähigkeit.
Und das fördert ganz bestimmt die Fähigkeit miteinander zu kommunizieren. Warum sonst brauchen wir mehr denn je Therapiestunden? Oder übernimmt das dann auch Chatty?
Was ich noch wissen wollte: Wie man den Zugang zu Gefühlen verbessern kann (… und recherchiert und fand Folgendes)
Gefühlslisten oder -karten nutzen: Sie helfen, ein breiteres Vokabular für Gefühle zu entwickeln.
Emotionstagebuch führen: Hier kann man körperliche Reaktionen und Situationen aufschreiben, um eine Verbindung zu möglichen Gefühlen herzustellen.
Achtsamkeitsübungen: Sie fördern die bewusste Wahrnehmung von Körper und Emotionen, ohne sie zu bewerten.
Gefühle nicht benennen zu können bedeutet nicht, keine Emotionen zu haben. Der Weg zu einem bewussteren Erleben beginnt mit der Fähigkeit, diese Emotionen zu entschlüsseln und in Worte zu fassen – ein Schritt zu mehr Selbstverständnis und innerer Klarheit.
Weniger Nachrichten mit komischen Männern im Anzug, die sich anbrüllen – Mehr «Banal-Kanal» – schon von Klein auf, mit halb fertigen Gedankenfetzen, um das eigenen Erleben bewusster mit zu bekommen und das Briederchen von Schwästerchen lernt sein Erlebtes in Worte zu fassen.
Dienstag, 14. Januar 2025 | 🌖 im 🦁