Ich gestehe: ich bin langsam. Ich gestehe es mir ein. Langsam sein ist unangenehm, zumindest für mich. Manchmal. Gemessen an wem oder was bin ich langsam? Einfach an dem, wie ich mich wahrnehme. Ich schmunzle. Denn ein Bild aus Kindertagen hüpft durch meine Hirnwindungen.
Schulsport. Horror. Gemessen an den Wettrennen weiß ich, dass ich langsam bin. Zumindest langsamer, als die Menschen, mit denen ich damals um die Wette rennen musste.
Heute renn ich nicht mehr um die Wette. Nur manchmal gegen die Zeit. Vor allem, wenn es um Abläufe geht. Da komm ich mir ganz «morlamäßig» vor. Da hallt ein Satz durch mich. Stößt mir sauer auf. 35 von 52 Jahren hält sich dieser Satz schon in meinem Körpergebälk auf. Ich staune.
«Ist das normal, dass das immer so lange dauert?» wird hinter meinem Rücken gefragt. Eine Frage über mich und meine Fähigkeit, stapelweise Papier im ABC-Format in dicke Ordner ab zu legen. Mein Ablage-und Kopierdiplom-Trauma hängt wohl immer noch in der Luft?
Was ist so schlimm daran?
Nichts. Es sei denn, ich meine, ich müsste schneller sein. Oder mehr in einen Tag oder Stunde hinein quetschen, als was mir, meinem Körper und meinem Rhythmus gut tut und für mich machbar ist.
Wieviel (Arbeits-) Gespräche sind machbar? Wieviele davon sind dann wirklich gut?
Dann taucht diese Wort auf und es erscheint mir wie eine kleine Befreiung: Eingeständnis. Ich gestehe mir ein, langsam zu sein. Ha, genau.
Da bleibt die Frage:
Ge(h)ständnis
Ein–Geständnis
das immer
geht?
Zumindest schenkt mir dieses Wort – in diesen gefühlt immer rasanteren Tagen – einen ruhigen Moment.
Donnerstag, 30.01.2025 | Mond im Wassermann und sein Botschafter Uranus läuft kommt langsam vom rückwärts ins vorwärts - was wird da wohl Fahrt aufnehmen?