Es ist Juli und ich habe kalte Füße und einen heißen Kopf. Das liegt nicht nur am Wetter.
Der Krebsneumond schleicht sich langsam an. All die langsamen Planeten legen Zug um Zug den Rückwärtsgang ein und mein LieblingsLebensthema jubelt dabei um so lauter: Wie wär es mal wieder mit umziehen?
Im Umziehen finde ich mein geborgenes Heimatgefühl. Es ist mein Rückzugsort. Und rückläufige Planeten aktivieren unsere Erinnerungs-und Rückblickfunktion.
Wir brauchen diese Reflexionszeiten. Ein Blick in den Reflexions-Rückspiegel bescherte mir den Ausschnitt von Clarissa Pinkola Estes und erinnert mich daran, wovon ich gerade weniger und wovon ich mehr brauche, um wieder ein Stückchen mehr ich zu sein?

Solitude is simple: what needs less? What needs more? To be…
Denn…
Es ist mal wieder soweit. Ich brauche Neulanderfahrung. Immer wenn sich dieses »ich-möchte-mal-wieder-neue-Welten-entdecken-Gefühl« einschleicht, dann packe ich am liebsten die Umzugskartons und natürlich auch meine kleine Familie: Und los geht’s.Schön wär’s!
Seit 1.949 Tage bin ich schon sesshaft, ganz ohne Möbelwagen packen und auch…
Dankbar, dass es in den letzten 31 Jahren schon 24 Mal mit dem Umziehen klappte. Ich übe weiter. Stricke einen Geduldsfaden. Nicht nur für die kalten Füße. Und freue mich in der Zwischen–Zeit, dass ich schon seit 1.949 Tage in dieser grünen Oase auf der Alm, ein Stückchen meiner bunten, (un)ruhigen Heimat gefunden habe.
Doch…
Umzug ist das, was gerade mal wieder innerlich anklopft und mich kitzelt. Rückläufige Planeten wie Pluto in meinem Arbeitshaus und gegenüber der Krebsneumond im Haus der Sehnsucht bespielen die Langspielplatte: Longing for a place to BE ganz melancholisch dazu.
Doch Umziehen ist jetzt (noch) nicht dran. Hmpf… Also übe ich mich weiter in Sesshaftigkeit. Und klopfe mir taper auf meine Schultern. 5,5 Jahre an ein- und demselben Ort leben, das ist wie Training für den ersten Marathon. Sportlich – für mich.
Und doch…
Dieses kindliche »ich-will-aber-jetzt-umziehen-und-stampfe-innerlich-vor-Ungeduld-Gefühl« setzt widderliche 🐏 Energie frei. Macht kreativ und schickt meine innere Forscherin auf umtriebige Erkundungsreisen. {= Willkommen ⚷ Chiron-Return und Chiron in Widder in 9! … astro-lingo… nicht weiter schlimm}
Also…
Wenn der Möbelwagen noch nicht zu mir kommt, dann nutze ich einfach jene Orte, wo ich keinen 7,5 Tonner packen und zum nächsten Zwischen–Lebens–Ziel tuckern kann. Ich schaffe mir einfach andere Welten und Zwischen–Räume.
Dafür…
Danke ich der internetten Welt für das unendliche (Wohn-)Raumangebot. Denn wenn mich meine Umzugs- und Forscherlust küsst, ich aber nicht umziehen kann, dann stelle ich im Haus eben Möbel um, renoviere oder: ich baue neue Webseiten oder fuchse mich in neue Plattformen und Tools rein. 🦊
Ich ziehe einfach gerne um. In beiden Welten on-wie offline. Ich mag neue Formen schaffen. Ausprobieren. Neue Orte erkunden. Neugierig bleiben. Offen bleiben, und mutig ausprobieren.
Eternal Student – Danke Chiron in Haus 9 in Widder.
5.776 Tage in der Online-Welt zu Hause…
Seit über 5.776 Tagen bin ich auch im Internet zu Hause. Habe mir bisher 12 Online-Heimaten aufgebaut, umgestaltet und wieder freigelassen. Bei all diesen unterschiedlichen Umzügen habe ich eines gelernt:
Mein Körper führt mich!
Ich muß es körperlich spüren, ob etwas oder jemand - zu mir - passt. Oder - auch - nicht. Ob ich mich an einem - internetten - Ort wohl fühle und einen Energiekick bekomme entscheidet mein Körper.
Da kann ich noch so viel Mindset-Gschichteln (auf-)lösen oder stundenlang meine Neuronen anfeuern. {Neurons that fire together wire together = Neuronen, die aktiviert werden, vernetzen sich, sagt Dr. Joe Dispenza}
I`ve tried it. But it’s not the same experience for me. Und das heißt nicht, dass es grundsätzlich nicht funktionieren kann, was Dr. Joe so lehrt. Es hat für mich etwas von: VR-Brille oder Real-Life Experience? Ich bevorzuge das Zweite.
Umziehen und Heimat finden als Flucht?
Zwischendurch habe ich mich durchaus gefragt, was hinter diesen Umzügen steckt? Die Antworten sind bunt wie ein Flickenteppich. Sie waren nicht immer wohlwollend mir selbst gegenüber. Doch mit jedem Umzug mehr, haben sich mir auch Antworten aufgedrängt, die sich satter anfühlen. Weniger vorwurfsvoll.
Umziehen ist für mich:
meine bunte Heimaten an unterschiedlichen Orte finden und bewohnen.
immer wieder ankommen im Unterwegs Sein.
den momentan bewohnten Ort nach meinem Wohlwollen verschönern
weiterziehen, auch wenn es schön und wohlig ist
mein Horoskop lebendig werden lassen:
Neptun in Haus 4 – Sehnsucht nach einem Heimatgefühl
Haus 12 im Zeichen Krebs – im Rückzug liegt Geborgenheit und Heimatgefühl
Mond-Uranus-Konjunktion in Haus 3 - wenn gerade keine Umzüge in der Aussenwelt anstehen, dann verschieb ich eben Schreibtische oder ziehe in der virtuellen Welt um
Und dann stelle ich mir nach all den (on-und offline) Ortswechseln die Frage:
Was braucht meine (online und offline) Heimat, damit ich diese bunte Farbpalette immer wieder entdecken kann?
Wichtig für mich sind:
viel Rückzugsraum zum Allein und vor mich ungestört hin wurschteln
Flexibilität, dass ich meinen Arbeitsalltag recht frei gestalten kann. Dazu gehört eine große Brise
Handlungs- und Bewegungspielraum und bunte Abwechslungsmuster
viel Freiraum für meine Gedanken, denn die sind manchmal langsam. Dazu gehört
das Gefühl von Unabhängigkeit. Bitte ohne diesen Zwang, dass ich mich in einen vorgepressten Zeitcocktail einmischen muss oder mich mit jemand zur Uhrzeit x treffen darf
…
Und wenn ich das jetzt alles miteinander verbinde, entsteht hier genau das: Ein Raum für Zwischen–Menschliches.
Etwas, was uns tief im Innersten bewegt - auch ohne Möbelwagen:
Ein Online–Spielplatz über verborgene Gedanken und Worte, die unausgesprochen zwischen uns tanzen. Ich erforsche was unsere Lebenswege von unserem Tanz mit uns Selbst verlangt, in dem ich darüber: Artikel oder Gedichte schreibe und mit Menschen rede.
Magst du mitspielen und dabei immer wieder bunte Orte in dir entdecken?
DANKE für dein Wohlwollen, wann immer es für dich möglich ist 🙏🏻.