🐣 Nestwärme im Juli-Mond
Nestwärme verflogen und Etwas zwischen den Zeilen gefunden
Was ich zwischen den Zeilen gefunden habe:
Der Juli-Mond kickt mich. Ein Knochenkicken. So wie es wohl die kleinen Spatzen unterm Dach in ihren Flügeln spüren, kurz bevor es zur ersten Flugstunde geht.
Raus aus dem Nest.
Da ein (rAus-)Flug aus meinem heimischen Nest gerade nicht verwirklicht werden kann, hol ich mir die Anders–Welten ins Haus.
Astrologisch könnte das unter (anderem) als: Krebs im 12. Haus deklariert werden. Oder Neptun in Haus 4. Oder Mond in 12.
Doch darüber hab ich hier schon a bisserl meine Gedanken schweifen lassen.
Was mich zuverlässig in Anders-Welten bringt sind:
poetische Gedanken von unterschiedlichen Menschen, z.B. über Themen, die mich bewegen
Geschichten, Bücher oder Blogs, Substacks, die ich gerne lese, verschaffen mir eine Klarheit in meinem Oberstübchen und lassen mein Herz immer wieder nestwarm seufzen
kreative Übungen, die aus diesen Anders-Welt-Gedanken meine eigenen Gedankenknoten auflösen, um dann neue Gedanken zu formen
Und ich liebe – es bereits vorhandenes Material – um zu formen. Egal ob Texte, Räume oder Templates… Da gibt es schon etwas und ich darf damit spielen, bis es mir das Gefühl gibt »meines« zu sein.
Kein Akt des Stehlens (Steal like an Artist, Austin Kleon) – eher ein Akt des sich etwas an–eignen. Zu eigen machen. Das bereits bestehende als Nährboden nutzen, und meine eigene Wahrnehmung damit spielen lassen, bis etwas »Neues« rauspurzelt.
Ein Akt des Spielens.
Und vom besagten Autor kennst du ja vielleicht auch die Idee der Black-Out-Poetry?
Ich mag dafür die Worte Texterhellung oder -Verdunkelung oder ein Liebling ist auch: Lycken–Lyrik. Danke Ida für deine Lücken-Lyrik.
Worte holen mich raus aus Miss-Stimmungen: Wer hat denn so etwas?
Worte kitzeln mich und fragen mich immer: Wo komm ich denn her?
Worte nehmen mich an Orte, die ich sonst gar nicht so entdecken würde.
Worte locken mich in oder aus Widerständen hindurch.
Du liest einfach andere Texte, Zeitungsabschnitte, Gedichte oder Geschichten. Lässt dich von den Worten magisch anziehen und alle anderen streichst du raus.
Es entsteht aus Altem etwas Neues…. Anderes… Weder besser, noch schlechter. Einfach dein eigenes Gedicht.
Ich mag es so sehr. Und du, spielst du auch gerne mit den Worten? Es fasziniert mich, wie ein und dasselbe Wort ganz unterschiedliches aussagen kann.
Hier ist das Original von Dunya Mikhail. Und der Prozess es zu dem wurde.
Auf deine Wortspiele und was dabei rauskommt, …
Bald gibt es eine Möglichkeit wie wir unsere Wortspiele miteinander teilen können.
frohes Zwischen-den-Zeilen-Finden